Empfehlung: Die Welt als Serie – die Serie als Welt im Deutschlandfunk

Erzählen im Wandel

Die Welt als Serie – die Serie als Welt

Von Markus Metz und Georg Seeßlen

Wie also beginnt die Geschichte?

Mit Unterscheidungen!

Dies ist der Tag und dies die Nacht. Dies ist rund und dies ist spitz. Dies ist Mann und dies ist Frau. Dies ist Freund und dies ist Feind. Dies ist gut und dies ist böse.

Und nun kannst du mit der Indikation beginnen.

Dies ist ein Baum. Dies ist ein Fluss. Dies ist ein Mensch. Dies ist ein Freund. Dies ist der Mann, den sie Wildwasser nennen. Dies bin ich!

Du hast Unterscheidungen. Du gibst Namen. Was willst du noch?

Grenzen will ich! Und Ordnungen! Ich will in den Dingen sehen, wie sie wiederkehren und sich gleich bleiben. Und ich will sehen, wie sie sich verändern und trotzdem wiederholen. Ich will das Zeichen. Ich will das Bild. Ich will die Erzählung. Ich will den Zyklus. Ich will: Die Serie.

So also wirst du leben. In Zeichen und Bildern. In Erzählungen und Zyklen. In Serien. Oh ja, du wirst in Serien leben.

Der Trost, den das serielle Weltbild einst vermittelt hat, verschwindet aber auch. Beinahe ist das Ende eine Erlösung. Wenn es denn kommt. Vielleicht ist das Schlimmste, was in einer der neuen Serien geschehen kann, dass es immer so weiter geht. In einer Welt, in der das Serielle nicht mehr hilft, keine Harmonie, keine Geborgenheit, keine Ordnung und keine Heimat mehr erzeugt.

Der Tod der Serie bedeutet die Serialisierung des Todes. Vielleicht.

 

im Deutschlandfunk Essay und Diskurs

 

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„Das Künstlerprekariat sitzt in der Falle“ – monopol Magazin von 2010

monopol – Magazin für Kunst und Leben vom 09.07.2010

Interview mit Chris Dercon

Wir kuratieren uns zu Tode: Chris Dercon über das Elend der Projektemacher, die Ghettos der Kreativen – und über die Frage, ob wir eine Revolution brauchen

Kultur wird nicht mehr als gesellschaftlicher Gegenentwurf eingesetzt, weil die Kultur sich nicht mehr auseinandersetzt mit einer traditionellen Form von Potenzialität: Unsicherheit, Angst und so weiter, das sind keine Themen mehr. Stattdessen bedeutet Kultur: mitmachen. Der Wowereit-Slogan „Arm, aber sexy“ könnte schnell zu einem „Arm, aber noch am Leben“ führen: In Berlin wird der Homo ludens, das künstlerische Prekariat, früher oder später in seiner eigenen Stadt in der Falle sitzen wie in einem Militärkessel – man wird weder hinein- noch hinauskönnen.

Und man redet über Handlungs- und Kommunikationsstrategien: Jeder will ein Kurator sein, möglichst sein eigener Kurator. Ich kuratiere meine Freizeit. Die ersten Kuratoren waren im 16. Jahrhundert die Mönche, die die Reliquien in der Kirche zählten. Sie zündeten für die Priester die Kerzen an. Heute haben wir Kuratoren als Manager und Pseudokreativwirtschaftsspezialiste

Natürlich. So wie jedermann bloggt. Jedermann ist Journalist geworden, jedermann ist auch Webdesigner. Das home office ist das perfekte Bild der Gegenwart. Man kreiert seine eigene Pornografie, seine eigene Kunst, sein eigenes Web, man designt sein eigenes Haus, aber niemand verdient etwas. Es geht um Überlebensstrategien, die geknüpft sind an Virtuositätskonzepte. Lauter verarmte Intellektuelle.

Das größte Problem ist die Disponibilität der Leute. Man ist disponibel, man stellt sich zur Verfügung. Wer das kontrollieren kann durch ein parteipolitisches Programm oder durch ein ökonomisches Modell, hat die Macht. Ich warne vor einer Revolution oder einem Kinderkreuzzug à la „Mad Max“. Was passiert, wenn sich diese Tausenden von Selbstausbeutern und Enthusiasten, die an ihrer Disponibilität leiden, an den 24 Stunden pro Tag im home office, in ein ökonomisches Modell eingepasst werden?

 

Weiterführende Literatur:

  • Maurizio Lazzarato „Immaterielle Arbeit“. In: Negri, Antonio, Maurizio Lazzarato, Paolo Virno, und Thomas Atzert „Umherschweifende Produzenten: immaterielle Arbeit und Subversion“, Berlin 1998, ID-Verlag, S. 39-52; hier im Internet
  • Luc Boltanski „Leben als Projekt. Prekarität in der schönen neuen Netzwerkwelt“, im Online-Magazin der Zeitschrift „Polar“
  • Brian Holmes „The Flexible Personality. For a New Cultural Critique“, 2001, im Online-Magazin „Transform“

Athen/ documenta 14

Besuch vom 24.05. bis 30.05.2017

Ein Kommentar

von Emerson Culurgioni

Anlässlich meines Besuches der documenta 14 in Athen las ich im Vorfeld einen im Internet veröffentlichten sog. Open-letter, verfasst von einer anonymen Gruppe athener Künstler*innen und Aktivisten*innen (Artists Against Evictions/ Vertreibung/ Ausweisung), der sich an die Besucher*innen der documenta 14 richtet: We call for your attention, in this immediate moment of “Learning from Athens”…. well first open your eyes to the city and listen to the streets.“1

„Close camps not squats“ heißt es da auch hinsichtlich der rücksichtslosen Schließung von besetzten Häusern für die Unterbringung von Geflüchteten. Es is eine Kritik am Bürgermeister von Athen, der mit dieser Handlung die Kontrolle über die Unterbringung von Geflüchteten in Athen beansprucht und tausende Leute in die Obdachlosigkeit entlässt. Die Kritik richtet sich also auch an alle Besucher*innen die die Zusammenarbeit der gemeinnützigen documenta GmbH und der Stadtverwaltung blindlings billigen.

In der ersten Ausgabe des documenta 14 Magazins „South as a State of Mind“, das einundeinhalb Jahre vor der Eröffnung der documenta 14 im April 2017 erschien, schreibt der Leiter Adam Szymczyk: „documenta 14 will attempt to give a real-time response to the changing situation of Europe… documenta 14 sees itself as a theater of actions–a performative , embodied experience available to all its participants. The lightness with which misery is dismissed or postponed as an issue of politics begs for a reaction.“ Als eine mögliche Reaktion zieht Szymczyk Édouard Glissants Worldmentality heran. Diese ist eine Philosophie der Beziehungen und Verwandtschaften (Poetics of Relations, 1990) und nicht der Grenzen, des Ausschlusses und der Diskriminierung. „In the Glissantian „worldmentality“, relation and difference link entities that need each other’s energy to exist in beauty and freedom“.2

Adam Szymczyk macht die Dringlichkeit einer sozio-politischen Beteiligung der Kunst und der Besucher an der Welt deutlich. Es ist ein Diskurs darüber entfacht, ob die Anwesenheit der documenta 14 in Athen legitim sei – angesichts der Strukturschwäche und der damit einhergehenden humanitären Misslage in der Stadt. Ferner geht es um die Aufmerksamkeitsverschiebung, weg von den lokalen kulturellen Ereignissen, hin zu dem Mega-Event documenta 14. Will man diesen Diskurs annehmen oder kann man sich als Besucher der documenta 14 – gleichzeitig Besucher*in Athens – der moralischen Frage die hier mitschwingt entziehen?

„Learning from Athens“, „Unlearning“ und „South as a state of mind“ (documenta 14 Magazin) sind weitere Konzepte welche die documenta 14 einem an die Hand gibt um die Kunst an den verschiedenen Ausstellungsorten (hier Venues genannt) zu interpretieren. Dem Konzept ist, durch die in der ganzen Stadt verteilten Venues, eine urbane Erkundung eingeschrieben. Wer die Kunst erfahren will, muss also gezwungenermaßen die Stadt, mit allen Möglichkeiten der Fortbewegung, durchqueren. Eine Einladung, sich mit der Stadt Athen (learning) und mit sich selbst auseinanderzusetzen (unlearning). Es wird zurecht eingefordert mit offenen Augen den Straßen der Stadt zu lauschen. Die Strukturschwäche, der Leerstand, die marode Bausubstanz und allgegenwärtige Armut sind ein permanenter Begleiter im Stadtbild Athens. Das beste Beispiel ist Exarchia: ein scheinbar rechtsfreier Raum; ein von Anarchisten beherrschter Stadtteil. Ein Ort an dem alles chaotisch parallel existiert: Touristen neben Obdachlosen, Junkies und Geflüchteten; Plätze und Wände mit politischen Plakaten, Bannern und Graffitis von Writern aus der ganzen Welt beschichtet; dazu fast täglich Auseinandersetzungen zwischen vermummten die mit Molotowcocktails die Polizisten in ihre Schranken außerhalb des Viertels verweisen!

Learning from Athens“ geht in der Kombination aus Stadtflaneur und documenta 14-Besucher voll auf. Denn vielleicht lernt man in der Ferne erst etwas über das Leben in der eigenen Heimat. Die Kunst der documenta 14 hinterlässt diesen Eindruck nicht. Das eigentliche Kunstwerk ist dass die documenta 14 in Athen stattfindet.

Bis auf wenige Ausnahmen werden die Kunstwerke dem Gesamtkonzept des documenta-Teams nicht gerecht. Was dieses Gesamtkonzept ist, ist schwer zusammenzufassen, doch auch das scheint einprogrammiert zu sein, ganz nach dem Prinzip: es lernt wer Fragen stellt.

Das politische Konzept, bezogen auf die Auseinandersetzung mit der Stadt, findet in den Ausstellungsräumen leider nicht oder nur sehr selten statt.

Man bleibt hinsichtlich der hohen Erwartungen eher enttäuscht von der Naivität vieler Kunstwerke, das wird dann besonders deutlich wenn man im Kontrast auf die deutlich politischen Kunstwerke stößt: wie die Filme von Artur Żmijewski (Glimpse 2016–2017)3 und Bouchra Kalil (The Tempest Society 2017)4; oder die Konzeptkunsarbeit von Maria Eichhorn (Building as unowned Property 2017) „The work for documenta 14 in Athens consists of converting the status of a building in Athens into that of unowned property.“5 Eine Ausnahme in der rein ästhetischen Erfahrung ist der Film von Véréna Paravel und Lucien Castaing-Taylor (somniloquies 2017)6. Sie haben sich in den letzten Jahren als zuverlässig bewiesen in der Produktion innovativer audiovisueller Kunstwerke.*

Kunst darf selbstverständlich nicht auf politische Kunst reduziert werden; Kunst in Form einer Institution wie der documenta sollte sich jedoch auch nicht auf der Optionalität aller Möglichkeiten ausruhen. Laut Artur Żmijewski müsse Kunst, „ein Partner für Politik und Wissenschaft sein, da sie soziale Auswirkungen habe, Erkenntnisse schaffe und Veränderungen bewirken könne.“ Wenn die documenta 14 mit der diesjährigen Vorgabe an einem ähnlichen Ansatz gescheitert ist, kann man nur sagen dass sie es nicht streng genug versucht hat. Und wenn sich um die Durchmischung verschiedener Kunstformen bemüht wurde so enttäuschen die eher „formalen“ inhaltsschwachen Arbeiten neben den Aussagekräftigen – dies ist kein Wahrnehmungsproblem und auch kein Qualitatives sondern ein Kuratorisches. Das Konzept heterogener Durchmischung anstatt gestandener politischer Haltungen löst sich insgesamt nicht ein. Viele Arbeiten stören sich gegenseitig oder wirken schlichtweg naiv im Kontrast.

Unlearning wird zum Mantra, denn mit einseitiger Kritik kommt man bei dieser documenta 14 nicht weit: alles besteht neben Allem; für starre Haltung gibt es keinen Platz. Das scheint das eigentliche Konzept zu sein, denn alle Kritikpunkte lassen sich durch Gegenbeispiele entkräften. Es gibt die main-events, die side-events, die interaktiven sozialen und performativen Momente, das Flanieren durch die Stadt, sowie die formalen, konzeptuellen und politischen Arbeiten. Eigentlich ist alles da, doch vielleicht ist meine romantische Hoffnung, in der Kunst Antworten für diese turbulente Zeit zu finden, doch größer als eingangs gedacht. Fazit: es hätte mehr Auseinandersetzung mit der Stadt Athen in den Räumen der documenta 14 geben müssen. So ist die Trennung zwischen internationalem Kunstbetrieb (innen) und Athen (außen) zu deutlich.

1 https://conversations.e-flux.com/t/open-letter-to-the-viewers-participants-and-cultural-workers-of-documenta-14/6393

2 SOUTH AS STATE OF MIND #1 – Édouard Glissant’s Worldmentality: An Introduction to One World in Relation: By Manthia Diawara http://www.documenta14.de/en/south/34_edouard_glissant_s_worldmentality_an_introduction_to_one_world_in_relation

3 http://www.documenta14.de/de/artists/1046/artur-zmijewski

4 http://www.documenta14.de/de/artists/13565/bouchra-khalili

5 http://www.documenta14.de/de/artists/13489/maria-eichhorn

6 http://www.documenta14.de/de/artists/13709/verena-paravel-und-lucien-castaing-taylor

*Eine Arbeit die noch lobende Erwähnung finden sollte ist der 8:23 minütige Film von Anna Daučíková. Eine Reflektion über gekachelte Hausfassaden in Kiew, Bratislava und Köln aus einer nachkriegs und postsovietischen Persepktive. Die Kamera steht dabei nie still, sie scannt relativ unsystematisch in close-ups die gekachelten Fassaden verschiedener Häuser ab. Die Gedanken der Ich-Erzählerin stehen ebenso wenig still. Der Blick auf die Fassaden löst eine Zeitreise durch die Erinnerungen der Ich-Erzählerin aus. Man lernt in der Fassade zu lesen. Sinngemäß lernt man dass in der Nachkriegszeit Hausfassaden zu kacheln in der Herstellungsweise und Anbringung ökonomischer war als die Häuser neu zu verputzen und zu streichen. Eine einfache Erkenntnis die jedoch ein Stadtbild und gleichzeitig eine Ästhetik begründet.  Man ist fast neidisch nicht selbst darauf gekommen zu sein – neugierig in allen Fassaden und in jedem Stadtbild wie in einem Buch lesen zu können. Natürlich trägt fast jedes Haus Spuren der Ge. schichte auf seiner Fassade doch die Bezüge zu Mondrian und Valery Lamakh komplettieren Anna Daučíkovás intellektuelle Verknüpfung zwischen Form, Inhalt und Geschichte. Vielleicht ist der Film ein Plädoyer dafür, die Oberflächen bzw. das Oberflächliche zu hinterfragen. Mit Bjung Chul Han gesprochen: „das Glatte und Schöne“ zu hinterfragen. Vielleicht ist es auch einfach nur eine Inspiration dafür, den Spuren auf den Oberflächen nachzugehen, sie verstehen zu wollen, zu deciffrieren, die Geschichten darauf und dahinter zu entdecken. 7, 8

7 http://www.documenta14.de/de/artists/13567/anna-daucikova8 http://theschoolofkyiv.org/participants/295/anna-daucikova

 

 

«Dedications» – Peter Liechtis unvollendeter Film

«Dedications» – Peter Liechtis unvollendeter Film
Peter Liechti beschrieb sein Projekt Ende 2013:
«Dedications ist ein filmischer Essay, ein Film voller Brüche und Sprünge – überraschend und roh wie das Leben selbst. Gegenwart und Vergangenheit, Krankheit und Erinnerung vermischen sich zu einem fliessenden Bild- und Klangrausch, welcher eher dem Traum als der Wirklichkeit entspricht. Die eigentliche Geschichte, der Erzähltext ist hingegen in ungeschönter Klarheit im Hier und Jetzt verankert, in einer etappenartigen Krankheitsgeschichte, die mit allen Hochs und Tiefs des Spitalalltags ihren Lauf nimmt. Dieser wird aber immer wieder vergessen und überflutet von einem unbändigen Erinnerungsstrom, Momenten wildestem Lebens und selbstvergessener Melancholie.»
 http://www.peterliechti.ch/page.php?de,0,19,0

 

Im Wissen um seine Krankheit plante der Filmemacher Peter Liechti einen letzten Essayfilm – eine Widmung an das Leben, ein fliessender Klang- und Bildrausch hätte es werden sollen. Am 4. April 2014 verstarb Peter Liechti und hinterliess neben dem 15-minütigen Rohschnittfragment umfangreiche Aufnahmen und von ihm ausgewähltes Material aus seinem persönlichen Filmarchiv sowie sein «Spitaltagebuch», dessen Texte er als sprachliches Fundament verwenden wollte. Jolanda Gsponer und sein Filmteam haben eine Veröffentlichung in drei Teilen erarbeitet: eine filmische Lesung, eine Installation (konzipiert vom Künstler Yves Netzhammer) sowie eine Buchpublikation.

Landhaus
So 24.1. 12:00
Dedications – Die Lesung

Rötisaal Jugendherberge
So 24.1. 13:30
Vernissage: Installation und Buch

In Anwesenheit von Yves Netzhammer, Jolanda Gsponer und Wegbegleitern von Peter Liechti

Öffnungszeiten Ausstellung

Sa 23.1. 18:00 – 21:00
So 24.1. 10:00 – 20:00
Mo 25.1. 10:00 – 18:00

Rosa Baba im SKD in Dresden

spaces for species (and pieces)

28. November 2015 – 28. Februar 2016
Eine Ausstellung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden im Salzgassenflügel des Albertinums

Rosa Barba’s sculptural installations bring projected image and recollected language, material and imagined object, into an oppositional and conflating dialogue. The works speculate on the nature of the document not just as a finalised version but as the present tense of reflection ? less an act of translation but the continual transposition of material into image and back again. As such, what is understood as history is consecutively reconstituted in the mute veracity of matter, content into form, form into content. (text excerpt: http://rosabarba.com/articles.php?piece=A1)

Image Credit: Rosa Barba, Outwardly from Earth’s Center (2007). Courtesy of the artist and the Video Data Bank.

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Vision Werkleitz unicato – Junger Film im MDR

Vision Werkleitz
unicato – Junger Film im MDR 
14. Oktober (Nacht auf den 15.) 00:20 MDR Unicato


Die Werkleitz Gesellschaft steht im Mittelpunkt von UNICATO am Mittwoch, 14. Oktober 2015, 00.20 Uhr (Nacht zum Donnerstag) im MDR Fernsehen. Die Sendung wird während des diesjährigen Werkleitz Festivals .move ON ausgestrahlt.
Gesprächsgast in der Sendung ist Peter Zorn, Vorstandsvorsitzender und Mitbegründer der Werkleitz Gesellschaft e.V..

Moderator Markus Kavka präsentiert in thematischen Clustern die Facetten der von Werkleitz geförderten Projekte.
Zusätzlich reflektieren Künstler und Kunstförderer wie Bjørn Melhus, Alexander Farenholtz (Kulturstiftung des Bundes) oder Jana Cernik (AG Kurzfilm) die Bedeutung von Werkleitz und ihre Anknüpfungspunkte.

http://www.mdr.de/unicato/oktobersendung102.html

Im Programm:

LEUNA von Jonas Matauschek und Emerson Culurgioni

KONTAKT von Jana Keuchel und Holger Reißig

ROTATION von Clara Wieck und Ginan Seidl
 
Weitere Infos auch auf: 
moveon.werkleitz.de
www.werkleitz.de


Die Sendung ist nach Ausstrahlung vier Wochen online zu sehen unter: 
http://www.mdr.de/mediathek/fernsehen/a-z/unicato100_letter-U_zc-6e982065_zs-dea15b49.html

Laura Poitras on How Field of Vision Will Change Documentary Filmmaking

on FILMMAKERMAGAZINE

Field of Vision pairs filmmakers and journalists to create holistic reporting. 

In diving deep into any given subject, the Field of Vision team looks to pair with journalists on any given project.

on indiewire.com

How would you describe the difference between visual journalism as opposed to short form documentary?

AJ Schnack (AS):  We’re going to try to respond more quickly than we sometimes think about in terms of documentary, where we can often spend years and years digging into a subject. In this case, we want to be able to be reactive and see that something’s happening in the world and that it’s something we feel that a filmmaker’s voice and eye will capture and explain in a way that other kinds of media can’t.

the project FIELD OF VISION

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SZENEN: Eine Ausstellung mit Emerson Culurgioni, Jonas Matauschek & Konrad Walkow

Herzliche Einladung zur Ausstellungseröffnung „SZENEN“Im Rahmen von 48h Neukölln

FILZ meets LORIZA

LORIZA IS AN EXHIBITION SPACE FOR CONTEMPORARY ART IN BERLIN NEUKÖLLN

ein Aufeinandertreffen zweier Positionen: Arbeiten von Konrad Walkow, ein Film von Emerson Culurgioni & Jonas Matauschek. Während der Kurzfilm LEUNA von Jonas Matauschek und Emerson Culurgioni, fragmanenthafte Lebenswelten in einer Industrielandschaft zeigt, schwanken die Arbeiten von Konrad Walkow zwischen konkreter und undeutlicher Gegenständlichkeit. Die Inszenierung des Sichtbaren spielt sowohl im Dokumentarischen Beobachten des Films als auch im bühnenhaften Aufbau des zu malenden Motivs eine tragende Rolle.

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am Freitag den 26. Juni um 19 Uhr

Samstag: 27.6. 14.00 Uhr – 22.00 Uhr

Sonntag: 28.6. 11.00 Uhr – 19.00 Uhr

Parallel II, III, IV by Harun Farocki + Lecture

Parallel II,III,IV + Lecture

Farocki

It’s surely interesting to listen to the lecture of Harun Farocki, but the more interesting part begins at minute 34, when he shows his last productions of 2014 „Parallel 2,3,4“ wherein he explores the boundaries of interaction between the first person hero in gameplay environments and its architecture. He miss leads on purpose the skills of of the game heroes and the rules of freedom of movement within the gaming-architecture. Nothing new for gamers but for sure for people who have never tried a video game and see themselves confronted with this (seemingly insignificant phenomenon), in an art or theoretical visual-media context for the first time. It has always been a common thing in gaming communities and on video platforms, to share montages of glitches or other funny side-effects and mistakes in the gaming-environment. Even if there has never been any purpose in doing certain actions (like falling off the gaming ground into the endless space) it has always been fun to share and copy some of these mistakes. They gain no forthcoming for the purpose of the game-play and the story, but it’s like finding a secret (that’s also why it’s called easter eggs). I remember in GTA San Andreas where you could have a jet pack through cheating and fly in between the game-levels (like here: https://www.youtube.com/watch?v=yEhrTZcj-mg).
Harun Farocki seems to share the same fascination for the glitches, only that he tries to show something that goes beyond the simple technical mistake. There might also be a mistake, but it’s rather a question of perception: asking if the mistake is a technical one, rather than the representation of nature, i.e. an interpretation of reality, in form of avatars and other coded servo-mechanisms, that are part of our daily routine and therefore have almost become natural in an undefinable environment that combines reality and the effects of the simulation on reality. (e.m.)

HKW (Kuratorin: Hila Peleg)
„Parallele I-IV enthält außer den zweckentfremdeten Exzerpten auch Aufnahmen von Trickzeichnern bei der Arbeit und macht so die zur Herstellung der algorithmischen Simulakren nötige Arbeit sichtbar. Farocki setzt den Schwerpunkt nicht so sehr auf der Neuheit dieser Darstellungsform, sondern er reiht das Videospiel in die lange Geschichte des Bildersehens ein und erkundet seine Verwandtschaft mit Weltvorstellungen aus vorhellenischer Zeit. Implizit nimmt er Bezug auf klassische Texte der Filmtheorie und erstellt mit ihrer Hilfe einen Vergleichsrahmen, der teleologischen Fortschrittserzählungen der Filmgeschichte entgegentritt.“
http://www.hkw.de/…/…/programm_29/harun_farocki_parallel.php